Ich gebe zu, ich habe in die Überschrift bewusst ein paar Keywords mit dem Holzhammer eingepflegt. Schnüffel-Apps klingt zum Beispiel unheimlich konspirativ, meint aber auch eigentlich nichts anderes als das, was die Werbeindustrie eh schon seit eh und je tut – Daten sammeln und verwenden – nur diesmal per App. Der Artikel des Wall Street Journal ist allerdings nicht nur informativ, sondern auch ein guter Aufhänger um doch nochmal ein paar Links loszuwerden, bevor ich mich offiziell in die Weihnachtspause verabschiede. Hier also meine letzten „lesenswerten“ Links für dieses Jahr, auch diesmal nur grob in Schubladen gedacht und kategorisiert.
Generative Gestaltung Lecture – Intro Showreel from Benedikt Groß.
Lange gab es keine Linktipps mehr und meine Bookmarkliste platzt aus allen Nähten. Da es aber jeglichen Rahmen sprengen würde alle hier zu posten, nur eine kleine Auswahl der für mich interessantesten Fundstücke der letzten Wochen. Wer keinen Link verpassen will, darf sich gerne an mein Twitter-Profil hängen.
Kurz ein „gentle reminder“: Die Abstimmungsphase zum Munich Open Government Day – kurz MOGDy – ist gestern gestartet. Nach kurzer Registrierung bzw Login via OpenID kann man seine Ideen unter http://mogdy.liqd.net/instance/mogdy eintragen und/oder die anderer bewerten. Derzeit hoch im Kurs stehen z.b. ein Fixmystreet für München und die Veröffentlichung von Behördeninformation zur freien Verwendung. Ich selbst habe noch nicht abgestimmt, werde mir aber alle Optionen am Wochenende mal näher anschauen und mir dann in Ruhe meine eigenen Gedanken zum Thema machen.
Passend zur Abstimmungseröffnung gibt’s auch weitere Hintergrundinfos im Netz. Darunter ein Interview mit Dr. Marcus Dapp, Initiator des MOGDy sowie einige Interessante Infos von Lorenz Mazat zu den Hintergründen der Abstimmung im Open Data Blog der ZEIT.
Hier nochmal der Link zur MOGDy FAQ bzw zur Hauptseite der Initiative http://www.muenchen.de/mogdy.
In den letzten Wochen bekomme ich immer wieder Besucher auf meinem Blog, die danach suchen, wie man Twitter mobil in Deutschland nutzt ohne eine Datenflatrate zu besitzen – sprich per SMS. Die meisten Besucher landen dann auf diesem alten Blogpost aus 2009, da es bei Twitter bereits früher Probleme und Überraschungen in der Richtung gab. Da ich von dem Hickhack um SMS + Twitter indirekt auch betroffen war, habe ich mal genauer nachgeschaut.
Zeichen und Wunder geschehen: Die Open Data Bewegung ist in München angekommen und die Landeshauptstadt fragt Ihre Bürger offen nach Ihren Wünschen in Sachen Verwaltungs-Transparenz. Damit einher soll auch ein Programmierwettbewerb gehen, der nützliche Applikationen für interessierte Bürger zum Ziel hat.
Das hört sich erstmal an wie das Schlaraffenland eines Dateninteressierten und angesichts soviel angekündigtere Offenheit war ich zugegeben zunächst auch eher skeptisch. Aber auch auf den zweiten Blick sieht alles danach aus: Die meinen es ernst. Für interessierte Bürger und Freunde nützlichen Codes dürfte es damit eine wirkliche Chance auf mehr Transparenz politischer Prozesse geben.
Für Kurzentschlossene und alle Design und Code-Interessierte die sich am kommenden Montag in Berlin aufhalten:
Am 29. November wird es ein erstes Treffen von DESIGN MEETS DATA geben, einem losen Zusammenschluss von Designern und Entwicklern, Aktivisten und Experten verschiedenster Fachrichtungen, die auf den Gebieten Datenvisualisierung, Data-Driven Journalism und Open Data arbeiten oder sich dafür interessieren.
Das Treffen wird mit zwei Vorträgen von Friedrich Lindenberg (Open Data Network) und Georgi Kobilarov (Uberblic) starten und anschließend in ein informelles Meet & Greet übergehen.
Ort, Datum, Zeit:
29.11.2010 um 18 Uhr in den Räumen von impakt berlin, Erkelenzdamm 59-61 in Kreuzberg
Hier geht’s zur Anmeldung und Mailingliste Alles weitere wissenswerte über Twitter unter @designmeetsdata
Da es wohl bei einigen Unwuchten nach dem Update auf das letzte größere Release gab und das Update sicherheitsrelevant ist, gebe ich die Info hier kurz und schmerzlos weiter. Aus dem Changelog:
- A security issue was fixed in the News module, upgrading ASAP is recommended
- The installer was tweaked so that events are not fired during the install/upgrade process.
- The installer was fixed to solve strange smarty errors related to {ldelim}lang_install{rdelim} on various PHP platforms.
- The MenuManager was tweaked to handle the number_of_levels parameter better.
- Default MenuManager templates were changed to better handle „number_of_levels=n“ in conjunction with „collapse=1“
- TinyMCE was improved to use the GetURL() method (so that it handles the page_url field in edit content)
der Rest steht in ganzer Länge im CMSms Blog
Google Refine (ehemals Freebase Gridworks) ist in der Version 2.0 erschienen. Wie im Google Open Source Blog nachzulesen ist, hat sich das Tool zur Datenbereinigung seit der Übernahme von Metaweb wieder einen großen Sprung weiterentwickelt. Neben einer neuen Extension Architektur und verbesserten Datenabgleichmöglichkeiten hat es auch eine Reihe neuer Features gegeben. Dazu zählen neue Commands, erweiterte Importfunktionen zu CSV und TSV und die Erweiterung der Google Refine Expression Language, die nun auch JSON unterstützt. Alle Änderungen gibt es im Überblick im Changelog
Außerdem hat Google drei neue Einführungsvideos zu Refine veröffentlicht. Das erste habe ich mal eingebunden, alle weiteren stehen im Open Source Blog bzw auf Youtube.
- Schwerpunkt lag diesmal offensichtlich u.a. auf dem URL rewriting. So lassen sich URLs direkt aus dem CMS heraus in jeder gewünschten Form, manuell oder automatisiert und ohne Umweg über die htaccess schreiben. Das gilt zudem auch für das News Modul, das ebenfalls eine Überarbeitung erfahren hat. Die Seitenübersicht zeigt neben dem page alias auch die zugewiesenen URLs an.
- Das MenuManager Modul wurde grundlegend performanceoptimiert und hat erweiterte Cachingmöglichkeiten bekommen
- jQuery ersetzt script.aculo.us und Prototype
- Überarbeitung des Admin-Themes
- neue Features, z.B. Beschreibung für globale Content Blöcke, erweiterte Wartungsfunktionen etc.
- Für die Hardcore-Fraktion: E_STRICT und E_DEPRECATED Standard wird zwar noch nicht offiziell unterstützt, aber das error reporting wurde dahingehend weiterhin optimiert
- Für Modulentwickler gab es Änderungen an der Core API. Unter anderem wurde die Smarty-Variable {$gCms} entfernt
Viel mehr Details stehen wie immer im wesentlich umfangreicheren Blogpost zum Update auf cmsmadesimple.org sowie in den Release Notes zum Download.
Auf ein fröhliches Update!
Nachdem es hier in den letzten Beiträgen fast ausschließlich um Datenjournalismus und -visualisierung ging, wird es mal wieder Zeit für ein Update zum Thema Content Management. Die Technikwürze ist wieder da und mit Folge 173 eine neue XXL-Ausgabe rund um das Content Management System Contao (ehemals Typolight). In der knapp dreistündigen (!) Folge kommen die Buchautoren Nina Gerling und Peter Müller zu Wort und es werden von der Erstehung des CMS bis zu den Besonderheiten alle wichtigen Punkte angesprochen. Nicht wirklich ein Tutorial aber ein mindestens ebenso hilfreicher Rundumschlag. Außerdem gibt es auch was zu gewinnen – was mit ein Grund sein dürfte, warum die Folge durch die Decke geht. 🙂
Hier kurz die Inhaltübersicht der Folge:
- Die Gäste
- Entstehungsgeschichte von Contao
- Highlights von Contao
- Wie sind Nina und Peter zu Contao gekommen?
- Was begeistert euch so an Contao?
- So funktioniert Contao
- Barrierefreiheit und Contao
- Erweiterungen von Contao
- Die große Technikwürze-Verlosung
- Im Überblick: Aktuelle Bücher zu Contao
- Im Überblick: Die Videotrainings
Auf der Technikwürze-Website gibt es wesentlich detailliertere Informationen, ein Video und natürlich den Podcast zum Download. Die offizielle Seite zum CMS ist http://www.contao.org
Um knapp drei Stunden Podcast durchzuhören brauchte ich zwar eine ganze Weile aber gelohnt hat es sich definitiv. Am Ende war es für mich der Grund Contao nach längerem Fristen unter dem Aufmerksamkeitsradar mal wieder eine Chance zu geben und mir das CMS nochmal näher anzuschauen. Jetzt weiß ich auch wieder warum ich Typolight alias Contao damals gar nicht mal so schlecht fand. Im Gegenteil.